Frauen 1 2025-08-16 Turnfahrt Emmental
Bei strahlendem Sonnenschein machte sich die Frauenriege 1 am Samstag, dem 16. August, auf ins Emmital. Petrus war dieses Jahr offenbar guter Laune. Eine willkommene Ausnahme, die uns fast ein bisschen übermütig werden liess.
Unsere Reiseleiterin Daniela hat wieder einmal ein gutes Näschen für eine wunderschöne Ecke und ein abwechslungsreiches Programm bewiesen. Schon am Vorabend hatte sie festgestellt, dass ein Zug ausfiel. Also hiess es: früher los! Im Gruppenchat stand alles haargenau beschrieben. Nur leider hatte die Schreiberin dieses Berichts die Info eher selektiv gelesen und fuhr acht Minuten später los. Doch siehe da: In Langnau im Emmital trafen beide Gruppen gleichzeitig ein. Manchmal läuft es eben auch ohne perfekte Planung.
Gestärkt durch Kaffee schnappten wir unsere Flyer für die Herzroute 99 Richtung Burgdorf. Kaum sassen die ersten im Sattel, da waren andere bereits auf dem Hügel angekommen. Von weitem sah unsere Gruppe aus wie ein farbenfroher Tatzelwurm, der sich durchs Emmital schlängelte. Rechts und links sattgrüne Wiesen, stattliche Höfe, Kühe, Pferde und reife Äpfel. «Danke!», rief Daniela jeweils, wenn sie sich bei einem Hof einen Gratisapfel schnappte.
Auf der Moosegg kehrten wir im Gasthof Waldhäusern ein. Zum Glück konnte Claudia D. ihr Bike tauschen, denn die Unterstützung versagte. Eine Top-Leistung bei all den Höhenmetern! Unter Kastanienbäumen und mit Blick ins Emmital genossen wir einen wohlverdienten Zmittag. Daniela zeigte in den hiesigen Himmel und erklärte, dass dort hinten eigentlich die Alpenkette zu sehen wäre. Beweisfoto inklusive. Da entstand die Idee, künftig gleich beim Rekognoszieren dabei zu sein, denn da ist die Aussicht immer garantiert. Die Tour führte uns über weitere Hügel und Täler. Zwischendurch deuteten Schilder auf Bikerouten hin, die Gabi fälschlicherweise für unsere hielt. Zum Glück konnte Daniela sie zurücklotsen und Gabi nahm die zusätzlichen Höhenmeter mit Humor in Kauf. Manche Abfahrten waren purer Genuss, andere eher ein abenteuerliches Schotter-Erlebnis. Kurz vor Burgdorf kam es dann doch noch zu zwei Stürzen, doch alle schafften es mehr oder weniger unverletzt ins Ziel.
Am Abend genossen wir das Hotel, das feine Essen im Garten bei angenehmen Temperaturen und ausgelassener Stimmung. Am Sonntag stand eine Wanderung auf die «Lueg» mit Picknick auf dem Programm. Nach dem ersten Aufstieg waren wir trotz der kühlen Nacht wieder gut aufgewärmt. Unterwegs gab es endlich Zeit zum Plaudern, was auf dem Velo eher schwierig gewesen war. Oben angekommen, erwartete uns ein perfekt ausgestatteter Grillplatz. Daniela zeigte wieder in den Himmel und sagte: «Lueg, da hinten wären die Alpen.» Nun ja, wir sahen vor allem weisse Schleierwolken. Immerhin gab es Wurst (knusprig für Joli, heiss für Ursi, ohne Haut für Zita, versehentlich Poulet für Helena und Bratwurst für Anna) und beinahe eine Schoggibanane, wenn da nicht die Alufolie gefehlt hätte.
Zurück in Burgdorf gönnten wir uns den traditionellen Coupe in einer Confiserie unter den Arkaden. Eine ausgezeichnete Wahl, danke Claudia D., denn die Glace war schlicht himmlisch. Von der Schoggisauce musste ein Schleckmaul ein Supplement bestellen.
Die Heimfahrt nach Winterthur verlief fast reibungslos: Zweimal sprinteten wir zum Anschluss und einmal erkämpften wir uns die reservierten Plätze im überfüllten Abteil. Alles im grünen Bereich also. Pünktlich, fröhlich und zufrieden trafen wir wieder in Winti ein.
Ein herzliches Dankeschön an Daniela für die Organisation, die Betreuung und die Nerven aus Stahl beim Chatten mit dem Bikeverleih. Der Stimmung nach zu urteilen hat es allen ausgezeichnet gefallen.
Ruth Meyer
22. August 2025